Genter Bartkaninchen

2013 bis 2016 im Bestand

Der Zuchtrammler - noch ein junger Kerl auf dem Bild!
Der Zuchtrammler - noch ein junger Kerl auf dem Bild!

Herkunft und Verbreitung

 

Die Entdeckung des Belgischen Bartkaninchens erfolgte im Jahr 1956 in Frankreich im Department Limousin, welches wohl eher für seine mächtigen Fleischrinder die Limousins bekannt sein dürfte, durch einen Belgier namens Raoul Verwulgen. 5 Jahre später im Jahr 1961 standen die ersten Bartkaninchen auf einer Ausstellung in der belgischen Stadt Gent, woher auch der Name Genter Bartkaninchen rührt. Leider scheiterte die Aufnahme in den belgischen Standard und auch die weitere Verbreitung der Tiere blieb aus, sodass die Rasse schnell in arge Bedrängnis geriet.

Dennoch gelang es im Jahr 1992 Dr. Jürgen Güntherschulze wenige Tiere nach Deutschland zu holen, die den Grundstock des heutigen Bestands hier begründen.

Leider war die Genetik der Ausgangstiere der heutigen Population so eng, dass sich bald Inzuchtdepressionen einstellten, sodass eine andere Rasse herangezogen werden musste, um das Belgische Bartkaninchen vor dem Verschwinden zu retten. So fanden Graue Wiener Eingang in die heute lebenden Tiere dieser Rasse. Bis heute gilt das Belgische Bartkaninchen als selten und bedroht. Allerdings wird im Moment an der Aufnahme der Rasse in den Deutschen Rassekaninchenstandard gearbeitet, der dem Bartkaninchen lange verwehrt blieb!

Das heutige Verbreitungsgebiet des Belgischen Bartkaninchens erstreckt sich über mehrere Länder wie Belgien, Luxemburg, Österreich und Deutschland. In einigen dieser Länder ist es bereits als Rasse anerkannt.

 

Bestand

 

Derzeit ist von einer Züchterzahl zwischen 120 und 150 in allen Ländern auszugehen. Genaue Tierzahlen sind mir derzeit nicht bekannt!

 

Hier die beiden Häsinnen!
Hier die beiden Häsinnen!

Kennzeichen

 

An dieser Stelle soll jetzt nicht der komplette Rassestandard runtergebetet werden, sondern vielmehr auf wesentliche Merkmale hingewiesen werden.

Das Belgische Bartkaninchen ist eine mittelgroße Rasse von einem Gewicht von 4,5 bis 5,5 kg. Die Färbung ist wildgrau, hasengrau oder dunkelgrau, wobei ja nach Fellbereichen (Bauch, Blume, Bart, Flanken…) unterschiedliche Intensitäten in der Tönung auftreten! Typisches und namensgebendes Merkmal ist der lange Backenbart, der sich über den Großteil des Kopfes, Schultern, Brust und Flanken erstreckt. Mit zunehmendem Alter kann sich dieser besonders im Flankenbereich allmählich zurückbilden.

Genauere Details können im Rassestandard unter www.bartkaninchen.com nachgelesen werden!

 

Leistungen

 

Das Bartkaninchen ist eine schöne und ansprechende Rasse von ruhigem Temperament. Seine Beliebtheit wächst von Jahr zu Jahr, wobei es im Moment noch nicht ganz einfach ist nach Wunschtermin an Tiere zu kommen, war es doch vor wenigen Jahren noch nahezu unmöglich!

Ganzjährige Haltung in Außenanlagen stellt kein Problem dar, sollte doch der regelmäßig wiederholte Impfschutz nicht vernachlässigt werden! Zuchthäsinnen können bis zu 10 Jungtiere in der Regel ohne Probleme aufziehen.

Da es sich um eine durchaus größere Rasse handelt, geben Bartkaninchen natürlich auch einen angemessenen Braten ab. Auch wenn der Trend der Fleischnutzung bei vielen Nutztieren in der Hobbyhaltung meines Eindruckes nach eher rückläufig ist, sollte dieses doch auch an dieser Stelle nicht vergessen werden. Kaninchen sind neben ihrer Funktion als Haus- und Therapietiere auch Nutztiere! Aber natürlich soll an dieser Stelle jedem selbst überlassen bleiben, wie er seine individuelle Kaninchen- bzw. Tierhaltung bewertet :)